Emma von Lesum

Auf den Spuren der ersten Bremerin:

Gräfin Emma auch genannt „Imma von Stiepel“ ist die erste namentlich nachweisbare Bremerin. Geboren wurde sie zwischen 975 und 980. Die Quellen über die berühmte Frau sind leider häufig ungenau. Sicher ist jedoch, dass sie von den Menschen als „Heilige“ verehrt wurde.

Ihr Name bedeutet auf Althochdeutsch „die Erhabene“. Und so hat sie sich auch stets verhalten. Als im Jahre 1011 ihr Ehemann Liudger verstarb, hinterließ er ihr ein großes Erbe. Doch anstatt sich daran zu schmücken, nutze sie es um den Menschen Gutes zu tun. Ihrem Verwandten, dem Erzbischof Unwan des Bremer Doms, unterstützte sie stets und schenkte ihm sogar eine ganze Kirche, die in dem Ort Stiepel lag.

Doch besonders wohltätig war sie zu den Armen. Als um 1032 die Bremer Bürgerschaft aufgrund mangelnden Weidelands zu protestieren begann, wollte Emma einen Teil ihres Landes an die Bürger verschenken. Sie sagte, sie verschenke den Anteil des Landes, den ein Mann schafft, in einer Stunde zu umgehen. Ihr Schwager (vermutliche Bernhard II.) sah sein Erbe in Gefahr, und spottete, warum sie nicht gleich so viel verschenke, dass ein Mann es an einem ganzen Tag umrunden kann. Das schien der Gräfin zu gefallen, und sie stimmte zu. Verärgert wählte der Schwager einen Krüppel der am Straßenrand saß, damit er die Strecke gehen und die Größe des Weidelandes somit bestimmten würde. Doch der Krüppel soll ungeahnte Kräfte entwickelt und ein Gebiet, größer als die heutige Bürgerweide, umrundet haben. Jedoch gibt es auch hierfür keine beweisbaren Belege.

Ihren Wohnsitz hatte Emma vermutlich in St. Magnus, dort, wo das heutige Haus LesMona steht. Verstorben ist sie im Jahre 1038, ebenfalls in Lesum.

Noch bis ins 16. Jahrhundert soll ihr Grab im Bremer Dom seinen Platz gehabt haben. Bei Ausgrabungen ab dem Jahr 1973 gab es diesbezüglich allerdings keine Funde.

Noch heute ist die wohltätige Gräfin überall in Bremen verewigt. Im Bremer Schnoor-Viertel ziert sie gemeinsam mit einem Chor ein Fenster der St. Johann-Kirche. Auf dem Lesumer Marktplatz steht ihr zu Ehren eine Bronzestatue und in Schwachhausen erinnert ein weiteres Denkmal an ihren historischen Ausritt. Auch der Emmasee, das obere und untere Emmatal, die Straßen Emmaberg und
Emmastraße, sind nach ihr benannt, nach einer ehrwürdigen Bremerin, die hoffentlich unvergessen bleibt.