Knoops
Park

Für viele Bremen-Norder ist Knoops Park einst wie heute ein beliebtes Ausflugsziel. Dorch wer kennt die Historie dieser Parkanlage, die auch die Geschichte ihres Gründers, des Industriellen Ludwig Knoop, ist?

Der Bremer Kaufmann Ludwig Knoop (1821-1894), durch Firmengründungen in der russischen Baumwollindustrie zu Reichtum und Ansehen gekommen und vom Zaren in den Adelsstand erhoben, erwirbt – wie viele wohlhabende Bremer Kaufleute jener Zeit – im landschaftlich reizvoll gelegenen St. Magnus am hohen Ufer der Lesum das Landgut „Mühlental“. Hier in der Bremer Schweiz verbringt er von 1861 bis 1868 mit seiner Familie die Sommermonate.
1871 bezieht Knoop ein von dem Bremer Architekten Gustav Runge an der Stelle des alten Sommerhauses im englischen Tudor-Stil erbautes Schloß mit etlichen Nebengebäuden und Stallungen. Rund um das Schloß läßt er sich von Wilhelm Benque, der zur gleichen Zeit den Bremer Bürgerpark gestaltet, einen englischen Landschaftspark anlegen. Große Freiflächen, die Benque in wirkungsvollem Kontrast zu den alten Bäumen des Besitzes anordnet, lassen reizvolle Durchblicke und Fernsichten entstehen, wobei er einheimische und exotische Gehölze geschickt einander gegenüberstellt. Benque nutzt das steil zur Lesum abfallende Ufer zur Anlage von steinernen Treppen und Aussichtsplattformen im Stil italienischer Renaissance-Gärten. Mit der Jünglingshöhe schafft er den imposantesten Ausblick über die Weite der Lesumlandschaft.
Seinen Töchtern und Schwiegersöhnen vermacht Ludwig Knoop Grundstücke in der Umgebung, auf denen ebenfalls prachtvolle Villen entstehen: die „Albrechtsburg“ der Familie George Albrecht, „Kränholm“ der Familie Kulenkampff und das Haus „Schotteck“ der Familie Wolde.
Nach Ludig Knoops Tod im Jahre 1894 fällt das Schloß mitsamt seinen Ländereien dem ältesten Sohn Johann zu. Durch den Ersten Weltkrieg und die Russische Revolution verliert die Familie ihre gesamten Besitzungen in England und Rußland. Nur die Baumwollspinnerei auf der estnischen Insel Kränholm bleibt der Familie zunächst erhalten. Das einstmals so prächtige Schloß verfällt zusehends und wird am 25. Mai 1933 abgebrochen.

1936 ging das Landgut „Mühlental“ in den Besitz der Gemeinde Lesum über, so daß der herrliche Park erhalten werden konnte. Drei Jahre später – 1939 – entsteht nach Plänen des Gartenarchitekten Christian H. Roselius unter der Leitung von Gartendirektor Homann der „Knoops Park“. Damit wird seinen berühmten Begründer erstmals ein Denkmal gesetzt.

Nach dem Krieg werden die sich lesumabwärts anschließenden Parks der ehemaligen Albrechtsburg, Schotteck und Lesmona mit Knoops Park zu einer nunmehr 65 Hektar großen Gesamtanlage harmonisch zusammengefügt. Rund 7 km Spazierwege führen auf herrlichen Alleen und romatischen Pfaden durch den Park, dessen Gründer Ludwig Knoop als lebensgroße Bronzestatue des Bildhauers Claus Homfeld den Besucher grüßt.

Daß möglichst viel von seiner einstigen Schönheit erhalten bleibt, dafür sorgen heute die Gartenbauabteilung des Bauamts Bremen-Nord sowie der Förderverein Knoops Park e.V.

(Der Text stammt aus dem Faltblatt „Knoops Park – Historische Parkanlage in Bremen Nord, herausgegeben vom Förderverein Knoops Park e.V.; Text von Ulla Tesch)

Kontakt

Förderverein Knoops Park e.V.
Lesmonastraße 52
28717 Bremen

Tel.: 0421 -63 977 30
Mail: info@foerderverein-knoops-park.de

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